Welches Kindergeschirr du für dein Kind wählen solltest!

In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum du bei der Wahl von Kindergeschirr genau hinschauen solltest:

  • Kunststoff/Plastik-Geschirr
  • Bio-Kunststoff-Geschirr
  • Melamin-Geschirr
  • Bambus-Geschirr
  • Silikon-Geschirr
  • Edelstahl-Geschirr
  • Glas-Geschirr
  • Keramik-Geschirr

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Achtung bei der Wahl von Kindergeschirr!

Hast du dich schon einmal gefragt, ob es eine Rolle spielt, ob du die Pasta deines Kindes auf einem Plastik, Silikon oder Keramik Teller anrichtest? Oder aus welcher Schüssel du deinem Baby den Brei fütterst?

Die kurze Antwort darauf lautet: Ja, es spielt eine Rolle! Warum? Das erklären wir dir gerne in diesem Blogbeitrag.

 

Kindergeschirr kannst du in den verschiedensten Materialien kaufen. Es gibt dabei grosse Unterschiede sowie viele Vor- und Nachteile. 

Schauen wir uns doch die unterschiedlichen Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen genauer an. Vielleicht fällt dir die Wahl des Geschirrs für dein Kind danach etwas leichter.


Beginnen wir mit:

 

    1. Kunststoff/Plastik-Geschirr:

      Kunststoff oder Plastik wird aus fossilen Rohstoffen (das sind Erdöl oder Erdgas) und Zusatzstoffen (sogenannte Additive) hergestellt. Daraus ergeben sich mehrere Probleme für Kindergeschirr aus Plastik:

      1. Additive sind zb. Weichmacher (Phthalate) oder Bisphenol A und weitere. Viele dieser Additive können schädlich sein, indem sie krebserregend sein können, Proteinfunktionen stören oder den Hormonhaushalt beeinflussen können, wenn sie sich aus dem Plastik lösen und vom Körper aufgenommen werden. 
      2. Erdgas und Erdöl sind fossile Rohstoffe und somit nicht nachhaltig. Die Herstellung aus fossilen Rohstoffen stellt eine Umweltproblematik dar.
      3. Plastik ist extrem langlebig, der Abbau dauert hunderte von Jahren. Das freigesetzte Mikroplastik belastet unsere Gewässer und Meere.

      Natürlich hat Plastik auch Vorteile. Es ist sehr leicht und bruchfest. Somit eigentlich ideal für Kindergeschirr. Aber schauen wir uns noch weitere Materialien an. Vielleicht finden wir noch andere, die sich von ihren Eigenschaften her gut für Kindergeschirr eignen, ohne die Umwelt und die Gesundheit so stark zu belasten.


        2. Bio-Kunststoff/Plastik-Geschirr:

          Hier wird unterschieden ob ein Teller aus biologisch basierten Materialien hergestellt wurde oder ob er biologisch abbaubar ist.

          Aus biologisch basierten Rohstoffen hergestellt:

          Dieses Geschirr besteht auch aus Plastik, aber aus einem Plastik der nicht aus fossilen Rohstoffen (also nicht aus Erdöl oder Erdgas) sondern aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wurde. Zum Beispiel aus Zellulose, Mais, Rüben oder Rohrzucker. Somit ist die Herstellung nachhaltiger als bei einem gewöhnlichen Plastikteller. Ansonsten ist er aber genau gleich wie ein nicht Bio-Plastikteller. Weder besser abbaubar noch besser für die Gesundheit.


          Aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt:

          Dieser Bioplastik ist unter bestimmten Bedingungen biologisch abbaubar (aber nur in industriellen Kompostanlagen). Dieser Plastik kann aus  fossilen oder biologisch basierten Rohstoffen hergestellt werden. 


            3. Melamin

              Melamin Geschirr ist aus  Melamin und Formaldehyd hergestellt.

              Hier ist Vorsicht geboten! Denn wird ein Melaminteller auf über 70 Grad erhitzt, können Melamin und Formaldehyd freigesetzt werden. 

              Melamin und Formaldehyd sind in Tierexperimenten reizend, toxisch und krebserregend. (Es wurde in Tierexperimenten festgestellt, dass Melamin besonders toxisch für die Blase ist, Formaldehyd ist Haut- und Schleimhautreizend. Ausserdem  kann Formaldehyd nach dem Einatmen Krebs im Nasen-Rachen-Raum auslösen).

              In weiteren Untersuchungen wurden Melamin-Werte bei Kindern und Erwachsenen gemessen. Laut des BfR zeigten die Melamin-Werte kein Gesundheitsrisiko für Erwachsene. Kleinkinder, die sehr häufig heiße Lebensmittel aus Melamin-Geschirr und insbesondere aus „Bambusware“ verzehren, können dadurch jedoch täglich bis zur dreifachen Menge der tolerierten Tagesdosis aufnehmen. 

              Soll man Melaminteller nun wegschmeissen?

              Wenn ihr Melamingeschirr zu Hause habt, dann solltet ihr darin nur kalte Lebensmittel und Getränke zubereiten. Es soll nicht für heisse, säurehaltige oder fettige Lebensmittel und Getränke genutzt werden. Auf keinen Fall soll es in der Mikrowelle eingesetzt werden. 

              Wir empfehlen es am besten gar nicht zu kaufen und wer schon welches zu Hause hat, sollte es am besten aussortieren. In der Spielküche findet es bestimmt neue Verwendung.

               


                4. Bambus-Geschirr:
                  Das meiste Geschirr, das als Bambusgeschirr verkauft wird, ist ein Gemisch aus Bambus und Melamin. Hier gilt deshalb genau dasselbe wie für Melamin. 

                  Dieses Geschirr ist in keinster Weise besser als reines Melamin-Geschirr. Im Gegenteil, in Bambus/Melamin-Geschirr wurden im Mittel sogar wesentlich höhere Freisetzungsmengen an Melamin und Formaldehyd nachgewiesen. Besser abbaubar ist es ausserdem auch nicht.


                  Es gibt aber auch Geschirr, das aus reinem Bambus besteht.  Der Nachteil hier ist, dass dieses Geschirr nicht in der Spülmaschine gereinigt werden sollte. Ausserdem sollte es speziell gepflegt werden. Wird es nicht sachgemäss gepflegt, können sich Risse bilden, in denen sich Bakterien ansammeln können.

                  Ausserdem muss man beachten, dass es nicht in der Mikrowelle benutzt werden darf.



                    5. Silikon-Geschirr:

                       Silikon-Geschirr ist ein spezielles Plastik/Kunststoff-Geschirr. Denn Silikon besteht nicht aus fossilen Rohstoffen, sondern aus Silicium, Chlor und Methan. Da Silicium vorwiegend aus Sand gewonnen wird, ist es eine Mischung aus Kunststoff und Naturprodukt. Silikon hat den grossen Vorteil, dass es  ohne Weichmacher biegsam ist. Leider ist Silikon wie Plastik schwer abbaubar.

                       

                       

                        6. Edelstahl-Geschirr

                          Edelstahl-Geschirr besteht aus Stahl. Stahl besteht grösstenteils aus Eisen (beigemischt werden zum Beispie Chrom, Molybdän, Nickel und Titan). Edelstahl-Geschirr hat viele Vorteile. Aus Edelstahl lösen sich keine Weichmacher oder anderen Schadstoffe. Es ist geschmacks -und geruchsneutral. Ausserdem ist es leicht, robust und recycelbar. Somit ein ideales Material für Kindergeschirr.

                           

                           

                            7. Glas-Geschirr:
                              Glas besteht hauptsächlich aus Siliciumoxiden.

                              Der grosse Vorteil von Glas ist, dass sich keine Schadstoffe lösen, dass es  geschmacks -und geruchsneutral und recycelbar ist. Den grossen Nachteil kennen wir alle. Fällt der Teller, gibt es Scherben.

                               


                                8. Keramik-Geschirr:
                                  Keramik-Geschirr  wird unterteilt in: Steingut, Steinzeug und Porzellan. 

                                  Keramik wird aus verschiedenen Substanzen wie Sand und Lehm, Quarz, Granit und Metalloxiden hergestellt. Diese werden bei hohen Temperaturen gebrannt und es entsteht Keramik.

                                  Steingut:

                                  Steingut wird mit weniger hohen Temperaturen gebrannt und verglast/versintert deshalb nicht. Aus diesem Grund ist Steingut nicht wasserdicht und benötigt eine Glasur, um wasserdicht zu werden.

                                  Die Herstellung von Steingut ist günstiger als die von Steinzeug und Porzellan. Deshalb ist Steingut der günstigste Vertreter in dieser Gruppe.

                                  Diese Glasuren können mit Schwermetallen belastet sein. Glasuren aus Glas sind jedoch unbedenklich.


                                  Steinzeug:

                                  Steinzeug wird mit sehr hohen Temperaturen gebrannt.  Dadurch verglast/versintert es und das Steinzeug wird wasserdicht. Eine Glasur wird deshalb nicht benötigt. (Kann aber angewendet werden).


                                  Porzellan:

                                  Auch Porzellan wird mit sehr hohen Temperaturen gebrannt und ist deshalb wasserdicht. 



                                  Unser Fazit:

                                  Nun, was ist die “Moral von der Geschichte"?

                                  Selbstverständlich kannst du jetzt für dich selber entscheiden, welches Material du für Kindergeschirr geeignet findest und welche Vor- und Nachteile für dich überwiegen. 

                                  Gerne möchten wir hier aber auch eine persönliche Empfehlung aussprechen:

                                  Unsere Favoriten sind Keramik-, Glas- und Edelstahl-Geschirr.

                                  Unsere Empfehlung ist es, so früh wie möglich auf Keramik, Edelstahl oder  Glas-Geschirr umzustellen. Du wirst erstaunt sein, wie schnell die Kinder einen vorsichtigen und respektvollen Umgang mit diesen Materialien lernen. 

                                  Für den ersten Babybrei (also wenn dein Baby noch nicht selbständig  isst) eignet sich Keramik und Glas hervorragend zur Zubereitung und Fütterung deines/deiner Kleinen. 

                                  Sobald dein Baby beginnt selbständig zu essen, sind diese Materialien natürlich nicht ideal.  Es ist völlig normal, dass in dieser Phase immer wieder Teller und Becher sowohl absichtlich als auch unabsichtlich zu Boden fallen werden. Nun eignet sich robustes Geschirr aus Silikon oder Edelstahl natürlich besser. Besonders empfehlenswert in dieser Phase sind Teller mit einer Befestigungsmöglichkeit am Tisch (Saugnapf). 

                                  Nach wenigen Monaten ist aber eine Umstellung auf Keramikgeschirr wieder möglich.

                                  Wann genau dieser Zeitpunkt ist, ist selbstverständlich unterschiedlich. Jedes Kind ist anders. Es gibt vorsichtigere und zappeligere Kinder am Tisch. Auch dauert die Phase der “Austestung der Schwerkraft” bei jedem Kind unterschiedlich lange.

                                  Bei jedem Kind werden bestimmt ein oder zwei Keramikteller diese Umstellung nicht überstehen (weshalb es sich lohnt zu Beginn dem Kind ganz günstige Teller anzubieten). Doch du wirst staunen, wie schnell dein Kind lernt mit Keramiktellern vorsichtiger umzugehen als mit Plastiktellern.

                                  Es versteht sehr früh, dass die Folgen eines Keramiktellers der zu Boden fällt nicht die selben sind wie die eines Plastiktellers. Deine Reaktion ist eine andere, das Geräusch ganz anders und die Konsequenz davon auch: der Teller steht danach nicht wieder auf dem Tisch und es kann einfach weiter gegessen werden.

                                  Kinder wollen ihre Vorbilder nachahmen. Schenke ihnen Vertrauen. Es wird sie stolz und selbstbewusst machen und lehrt sie Verantwortung zu übernehmen.


                                  In diesem Sinne “en Guete”












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